Freitag, 04.05.2018

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) vergibt Deutschen Preis für Patientensicherheit 2018 an die St. Franziskus-Stiftung Münster: Der Preisträger aus Münster wird für außerordentliches Infektionsmanagement ausgezeichnet

In deutschen Krankenhäusern sterben jährlich etwa 15.000 Patienten an Infektionen. Damit diese weitestgehend vermieden und Patienten schnellstmöglich behandelt werden können, ist ein gutes Infektionsmanagement notwendig. Das Kompetenzzentrum „Mikrobiologie und Hygiene" der St. Franziskus-Stiftung Münster verfolgt dazu seit 2014 ein umfassendes interdisziplinäres Gesamtkonzept für mehr Patientensicherheit.

Nahm den Deutschen Preis für Patientensicherheit entgegen -das Team aus dem St. Franziskus-Hospital Münster und der St. Franziskus-Stiftung Münster. Von links: Dr. Angela Ginski, Dr. Dr. Wolfgang Treder, Georg Rosenbaum, Dr. Daisy Hünefeld, Vorstand St. Franziskus-Stiftung Münster.

Der Fokus liegt dabei auf der Infektionsvermeidung, dem Infektionsmanagement und sowie dem Schutz vor Keimübertragung. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) würdigte dieses mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit 2018. Der Preis wurde am 3. Mai 2018 in Berlin im Rahmen der 13. Jahrestagung des APS verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Vermeidung von Infektionen im Krankenhaus und die zeitnahe Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Infektionen sind von zentraler Bedeutung für die Patientenversorgung. „Das ‚Kompetenzzentrum Mikrobiologie und Hygiene‘ der St. Franziskus-Stiftung Münster setzt mit seinem interdisziplinären und patientennahen Konzept diese Aufgabe erfolgreich und effizient um und trägt zu einer verbesserten Behandlungsqualität und Patientensicherheit bei", lobt Dr. Ruth Hecker, Stellvertretende Vorsitzende des APS, die Arbeit des Preisträgers. Für den ersten Platz erhält die Initiative ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Das ausgezeichnete 22-köpfige Team unterstützt alle 15 Krankenhäusern der St. Franziskus-Stiftung Münster in ihrem Infektionsmanagement, indem es dort die Fachdisziplinen gebündelt hat und eng mit den klinischen Abteilungen zusammenarbeitet. Um infektiöse Patienten schnellstmöglich zu identifizieren und zu therapieren hat das Team ein hauseigenes mikrobiologisches Labor zur Verfügung, das – insbesondere bei lebensgefährlichen Blutstrominfektionen – einen klaren zeitlichen Vorteil von bis zu 24 Stunden schafft und dadurch Leben retten kann. Die Patienten erhalten zudem eine spezielle interdisziplinäre Visite und Patienten mit Infektionen ein besonderes Monitoring. Schließlich sorgt ein zentrales EDV-Kommunikationssystem für die schnelle Erfassung und zeitnahe Präsentation der Befunde. Untersuchungen können darüber beleglos angefordert und Befunde – nach medizinischer Freigabe – online übermittelt werden. „Auch durch die Beteiligung des Kompetenzteams an der Beschaffung von Medizinprodukten, der Steuerung der AntibiotikaVersorgung und entsprechender Baumaßnahmen der Kliniken konnten Infektionserkrankungen und Hygienefehler oft bereits im Vorfeld vermieden werden", erklärt Dr. med. Wolfgang Treder, Chefarzt am St. Franziskus-Hospital Münster. „Das Projekt ist Bestandteil der umfassenden Gesamtstrategie im Bereich Hygiene und Infektionsmanagement“, betont Dr. Daisy Hünefeld, Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster. „Der Erfolg ist für den Patienten direkt spürbar und nachvollziehbar“. Gesamtgesellschaftlich werde ein relevanter Beitrag dazu geleistet, die gefährliche Antibiotika-Resistenzentwicklung einzudämmen.