Das St. Franziskus-Hospital und sein Namenspatron

Im 13. Jahrhundert setzte sich der Hl. Franziskus von Assisi besonders für die Kranken, Armen und Ausgestoßenen sowie für den Erhalt der Schöpfung ein; als „Bettelmönch“ praktizierte und predigte er Nächstenliebe und Bescheidenheit. Sein Name ist Programm – für das St. Franziskus-Hospital, für die Mauritzer Franziskanerinnen als Begründerinnen des Hospitals und in jüngster Zeit auch für unseren Papst.

Franziskus von Assisi: Ein Leben für die Armen und Kranken

1181/82

• Geboren in Assisi als Sohn eines reichen Tuchhändlers
• Auf Wunsch seiner Mutter auf den Namen „Giovanni“ (Johannes) getauft,dann jedoch vom Vater in „Franziskus“ umbenannt
• Wird ausgebildet, um das Geschäft des Vaters zu übernehmen
• Genießt das privilegierte Leben eines reichen jungen Mannes und träumt davon, Ritter zu werden

1202

• Zieht 20-jährig in den Krieg gegen die Nachbarstadt Perugia
• Wird gefangen genommen und für ein Jahr in Perugia inhaftiert
• Kommt durch Lösegeldzahlung des Vaters frei, ist aber durch Krankheit geschwächt und erlebt eine Lebens- und Sinnkrise

1205 - 1207

• Franziskus zieht sich häufig an einsame Orte zurück und überdenkt sein Leben
• Schicksalhafte Begegnung mit einem Aussätzigen, den er umarmt
• Berufung vor dem Kreuzbild von San Damiano: „Franziskus, gehe hin und stelle mein Haus wieder her!“
• Franziskus nimmt den göttlichen Auftrag wörtlich und restauriert Kirchen
• Konflikt mit dem Vater, dessen Geld er für diese Restaurierungen und für die Armen ausgibt
• Franziskus wird von seinem Vater vom dem weltlichen und kirchlichen Gericht angeklagt
• Er sagt sich öffentlich vom Vater los und verzichtet auf sein Erbe und allen Besitz

1208 - 1218

• Franziskus hört in der Portinuncula-Kapelle das Evangelium von der Aussendung der Jünger (Mt 10, 7-10): Sie sollen ohne Besitz aufbrechen und das Wort Gottes verkünden
• Dies ist Anstoß für ihn, unter die Leute zu gehen, zu predigen und freiwillig in völliger Armut zu leben
• Bald schließen sich erste Gefährten an; die Bewegung der „minderen Brüder“wächst schnell und verbreitet sich in ganz Europa
• Gründung des “Ordo Fratrum Minorum“ (OFM, Orden der minderen Brüder)1212
• Die 19-jährige Adelige Chiara Offreduccio di Favarone (Klara von Assisi) folgt dem Beispiel von Franziskus: Sie flieht aus dem Elternhaus, um ein Leben in Armut und Gebet zu führen
• Lebt mit anderen Frauen in einem Kloster in San Damiano
• Aus dieser Gemeinschaft entwickelt sich später der Orden der Klarissinnen• Franziskus reist mit Kreuzrittern nach Palästina und trifft waffenlos den Sultan, kann allerdings keinen Frieden herstellen
1224/25

• Bereits schwer krank, schreibt Franziskus seinen "Sonnengesang" zum Lobpreis der Schöpfung

3. Oktober 1226

• Franziskus stirbt im Alter von 44 Jahren 

1228

• Heiligsprechung des Franziskus von Assisi;der Orden zählt bereits 6.000 Brüder

St. Franziskus-Hospital Münster: Seit 160 Jahren im Dienst der Gesundheit

1853

Das Mutterhaus der „Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus“ wird von Telgte nach Münster St. Mauritz verlegt und dient anfangs auch als Krankenhaus, das aber schnell zu klein wird

1854

Grundsteinlegung für ein neues Krankenhaus

 

 

10. Oktober 1857

Einweihung des St. Franziskus-Hospitals Münster mit 50 Betten „für Kranke und Sieche“. Als einziger Arzt wirkt in der Anfangszeit ein Internist; die Pflege und Versorgung der Patienten liegt in den Händen von 24 Schwestern und 16 Novizinnen der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen.

1927

Neues Krankenhausgebäude mit 400 Betten

Sept./Okt. 1944

Das Krankenhaus, das Mutterhaus und alle Nebengebäude erleiden schwerste Bombenschäden; Teilevakuierung zum Stift Tilbeck

1957

Die erste weltliche Schwester wird im Tagdienst eingestellt; bis dahin engagierten sich auf den Stationen fast ausnahmslos Ordensfrauen

1963

Fertigstellung des Bettenhochhauses am Hohenzollernring: Das Krankenhaus verfügt nun über fast 600 Betten.

2004

Das St. Franziskus-Hospital Münster wird, genau wie weitere von der Ordensgemeinschaft gegründete Krankenhäuser, Behinderten- und Senioreneinrichtungen in die St. Franziskus-Stiftung Münster überführt

2007

Eröffnung des FranziskusCarrés mit den Praxen niedergelassener Ärzte

2018

2.000 Mitarbeitende versorgen mehr als 31.000 stationäre und 70.000 ambulante Patienten pro Jahr.

Wussten Sie schon,

...dass die Statue des Hl. Franziskus vor dem St. Franziskus-Hospital bereits 1927 von Albert Mazzotti, einem der damals bedeutendsten Bildhauer Deutschlands, geschaffen wurde? Die Statue aus Sandstein ist 3,50 Meter hoch und schmückte ursprünglich einen „Franziskusbrunnen“im Innenhof des Krankenhauses. An den aktuellen Standort wurde sie 2007 versetzt, als mit dem FranziskusCarré auch der neue Haupteingang eröffnet wurde.