Dienstag, 30.11.2021

Abiturvorbereitung im Krankenhaus Kooperation mit der Helen-Keller-Schule ermöglicht Unterricht im St. Franziskus-Hospital

Die 17-Jährige Alina hat sich beim Handball-Training vor knapp vier Jahren ihre rechte Hüfte schwer verletzt. Seitdem wurde sie bereits sechs Mal im St. Franziskus-Hospital Münster operiert. Damit die Abiturientin während der stationären Aufenthalte den Anschluss an die Schule nicht verpasst, wird sie im Krankenhaus unterrichtet.

Dank der Kooperation mit der Helen-Keller-Schule werden junge Patientinnen und Patienten im St. Franziskus-Hospital unterrichtet. Lehrerin Patricia Dams bringt Alina während ihres Krankenhausaufenthaltes u.a. das Spielen auf der Ukulele bei.

Seit über 25 Jahren kooperiert das St. Franziskus-Hospital Münster mit der Helen-Keller-Schule – eine städtische Schule für Kranke in Münster. Die Lehrerinnen Patrica Dams und Elke Roßmann kommen während der Schulzeit täglich ins Hospital. Bei geplanten Krankenhausaufenthalten sprechen die beiden Lehrerinnen sich mit den Kollegen der Heimatschule ab und klären, welche Unterrichtsinhalte erarbeitet werden müssen und wie eine bestmögliche schulische Unterstützung gelingen kann.

Seit der Corona-Pandemie stellt Alinas Heimatschule in Versmold die Lerninhalte digital zur Verfügung. Patricia Dams steht ihr bei der Bearbeitung unterstützend zur Seite. „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer die pädagogische Begleitung in der Phase der Erkrankung“, betont die Lehrerin. Der Unterricht wird daher in enger Abstimmung mit den Ärzten, Pflegekräften sowie der Heilpädagogin geplant.

Anders als an einer Regelschule sind die Lehrer der Helen-Keller-Schule auf alle Schulformen und Klassenstufen vorbereitet. Das Unterrichtsangebot berücksichtigt Haupt- und Nebenfächer. Besonders beliebt bei den Kindern sind künstlerisch-musische Angebote. „Wir überlegen uns für die Schülerinnen und Schüler oft kleine Projektangebote unabhängig von dem Lehrplan der Heimatschule, um ihnen den Krankenhausaufenthalt etwas zu erleichtern“, sagt Patricia Dams. Alina war direkt von dem Vorschlag begeistert, erste Ukulele-Handgriffe zu lernen. „Ich finde es toll, dass ich etwas Neues ausprobieren und so auch gute Erinnerungen aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen kann“, berichtet das Mädchen. Nächstes Jahr wird Alina erneut für mehrere Tage ins Franziskus Hospital kommen. Dann wird sie an ihre ersten Übungsstunden anknüpfen.