Als Sabine und Alex Scheljakob am frühen Morgen des 23. Dezember im St. Franziskus-Hospital erschienen, ahnten sie noch nicht, dass sie schon wenige Stunden später Eltern sein würden. Das Paar aus Ennigerloh war in den vorhergegangenen Wochen öfter zur engmaschigen Kontrolle gekommen, da sich bei Sabine Scheljakob der Gebärmutterhals verkürzt hatte. An diesem Morgen war es noch ernster: Der Gebärmutterhals war verstrichen, die Geburt war nicht mehr aufzuhalten. „Was für ein Glück, dass wir sowieso schon hier waren“, sagt Vater Alex Scheljakob, der an diesem Tag eigentlich noch gemütlich seinen Geburtstag feiern wollte und sich danach mit seiner Familie auf entspannte Weihnachtsfeiertage freute. Aber dann ging alles ganz schnell: Um 11:18 Uhr und 11:21 Uhr kamen die beiden ersten Kinder der jungen Familie auf die Welt.
„Eine Frühgeburt geschieht meistens ganz plötzlich, das kann man selten vorhersehen“, weiß Dr. Meike Franssen, Chefärztin der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin im St. Franziskus-Hospital. „Aber wir sind hier immer bestens darauf vorbereitet.“ Als zertifiziertes Perinatalzentrum Level 1 betreut das St. Franziskus-Hospital auch schon die allerkleinsten Frühgeborenen ab der Lebensfähigkeit und mit einem Geburtsgewicht unter 500g und bietet Müttern und Babys die höchste Versorgungsstufe.
Erst an diesem Morgen hatte Alex Scheljakob beim Frühstück gefragt, ob sie sich auf den Namen Milan für den zweiten Sohn festlegen wollen. Der Name Lionel stand schon zu Beginn der Schwangerschaft fest. „Als hätte er es geahnt“, lacht seine Frau Sabine Scheljakob. „Ganz ohne weitere Bedenkzeit kam der Name dann tatsächlich noch am selben Tag zum Einsatz.“
Weihnachten und Silvester sahen für die junge Familie dann anders aus als erwartet. Bis spät in die Nacht hielten die Eltern ihre winzigen Babys im Arm. So rutschten sie gemeinsam als Familie ins neue Jahr. „Damals war für uns noch alles neu und fremd auf der Station“, erzählt die junge Mutter. „Mittlerweile fühlen wir uns sehr wohl. Hier herrscht so eine herzliche Atmosphäre und Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich ganz liebevoll um uns vier.“
Lionel und Milan meistern ihren zu frühen Start ins Leben derweil hervorragend und ohne Komplikationen. Mittlerweile schaffen sie schon mehrere Stunden ohne Atemhilfe, üben fleißig das Trinken und haben ihr Geburtsgewicht bereits verdoppelt. „Wenn es so weitergeht, dürfen die beiden im Laufe des Monats nach Hause“, freut sich Dr. Franssen mit den Eltern.