Bei der Vorsorge-Darmspiegelung können Polypen erkannt und schmerzfrei entfernt werden, noch bevor sie zu Krebs entarten. Diese Vorsorge hat in den letzten zehn Jahren zu einer deutlichen Senkung der Darmkrebs-Häufigkeit sowie der -Sterblichkeit geführt. Darüber hinaus kann das Risiko mit einer gesunden Lebensweise um bis zu 30-40 Prozent gesenkt werden“, erklärte Prof. Dr. Bernhard Glasbrenner. Wesentliche Bestandteile seien hierfür eine ausreichende körperliche Aktivität sowie ein gesundes Ernährungsverhalten, das Walburga Träger erläuterte. Hierfür stehe eine bunte Vielfalt in der Natur zur Verfügung und es komme vor allem auf die vielfältige Auswahl frischer Lebensmittel an. „Die geliebte Currywurst mit Pommes kann aber trotzdem noch ab und zu mit Genuss gegessen werden – so lange sie nicht regelmäßig auf dem Speiseplan steht“, beruhigte sie.
Eine komplette Heilung ist meist nur durch die chirurgische Entfernung des Tumors möglich und der Erfolg hängt unter anderem davon ab, ob die Operation in ausgewiesenen Darmzentren mit großer Erfahrung durchgeführt wird. „Hier kann besonders schonend operiert werden und die Überlebensrate ist dank der chirurgischen Expertise sehr hoch“, macht Prof. Dr. Matthias Brüwer den Betroffenen Mut. Je nach Lokalisation des Eingriffes können die benachbarten Organe des Harntraktes betroffen sein und Dr. Christoph Weining erläuterte einfache Schutzmechanismen wie Harnleiterschienen oder Katheter, um Harnorgane besser zu identifizieren und OP-Verletzungen zu vermeiden. Ebenso gab er einen Überblick über medikamentöse und technische Hilfen, wenn die Harnblase nach einer Darmoperation nicht wie gewohnt entleert werden kann.
Ist nach der OP ein künstlicher Darmausgang (Stoma) notwendig, werden die Patienten von spezialisierten Stomatherapeuten betreut. Franzis Helmer und ihre Kolleginnen beraten umfassend rund um die OP und üben mit den Patienten intensiv den Umgang mit dem Stoma. Sie stellen Kontakt zu Nachversorgern her und helfen den Betroffenen, Ängste zu überwinden.
Darüber hinaus gibt es umfassende psychoonkologische und sozialrechtliche Beratungsangebote, die Dipl.-Sozialarbeiterin Beate Kuhnen und Dipl.-Sozialpädagogin Ulrike Wies vorstellten. Häufig ist die neue Situation mit vielen Ängsten und Belastungen verbunden und die Patienten und Angehörige bekommen hier eine bedürfnisgerechte Unterstützung.
Abgerundet wurde das Programm durch gesunde und leckere Snacks und zahlreiche Infoständen.