Mittwoch, 09.12.2020

Mehr Sicherheit für kleine Patienten - Spenden ermöglichen neuen Patientensimulator in Kindergröße

Das Trainingsangebot des medizinischen Simulationszentrums am St. Franziskus-Hospital Münster („FranziskusSIM“) konnte nun um einen wichtigen Baustein erweitert werden. Mit Unterstützung der Sparkasse Münsterland Ost und der Fiducia GAD Münster konnte ein realistischer Ganzkörper-Simulator angeschafft werden, der die Größe und die Spezifikationen eines etwa 5-jährigen Patienten aufweist

Das Team, das das erste Training konzipiert und durchgeführt hat, freut sich über den neuen Patientensimulator

Untersuchungssituation unter so authentischen Bedingungen wie möglich: Dr. Miriam Kreuziger, Dr. Katrin Bente und Elisabeth Wunder trainieren gemeinsam.

Mit diesem innovativen Gerät können die Teams aus Ärzten und Pflegekräften Eingriffe bei Kindern unter realitätsnahen Bedingungen trainieren und auswerten. Dazu gehören beispielsweise das Anlegen eines Defibrillators, Blutdruckmessung, Intubation, die EKG-Überwachung oder Herzdruckmassage.

Schon einen Tag nach Anlieferung des neuen Patienten-Simulators absolvierte das erste Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Franziskus-Hospital Münster ein spezielles Notfall-Training im FranziskusSIM. Britta Raue, SIM-Nurse, und die Pädagogische Leiterin Annika Rott hatten sich schnell mit der Technik des neuen Simulators vertraut gemacht. Bei der Konzeption und Umsetzung der praktischen Szenarien der Fortbildung wurden sie fachlich von Funktionsoberärztin Dr. Christine Steinke und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Corinna Bücker aus der Klinik für Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin unterstützt. Die Kinder- und Jugendärztinnen Dr. Miriam Kreuziger, Dr. Katrin Bente und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekraft Elisabeth Wunder stellten sich als Teilnehmerinnen verschiedenen Situationen aus der pädiatrischen Notaufnahme-Praxis, die sie am neuen Simulator bearbeiteten.

 „Die Untersuchungssituationen sind deutlich realistischer als zuvor mit den Simulatoren in Erwachsenengröße. So können sich die Teams künftig noch schneller in die zu bearbeitenden Notfall-Patientenszenarien einfinden, bei denen die Reaktionszeit immer ein wichtiger Faktor ist. In der Simulation können deutlich authentischere Reaktionen ausgelöst werden. Die Mitarbeitenden erlangen mehr Sicherheit und stärken ihre Kompetenz und die Kommunikation im Team“, so das Fazit von Annika Rott nach dem ersten Einsatz des Simulators. „Wir danken der Sparkasse Münsterland Ost und der Fiducia GAD für ihre tolle Unterstützung für den Ausbau unseres Simulationszentrums, mit dem wir Notfall-Behandlung unserer kleinen Patienten weiter verbessern können“, freute sich Dr. Christian Albiker, Medizinischer Leiter des FranziskusSIM.

 

Das FranziskusSIM am St. Franziskus-Hospital Münster verfügt über eine moderne Simulationsumgebung mit mehreren Patienten-Simulatoren. Die Räume im ehemaligen Schwesternwohnheim sind mit einer Audio-Video-Anlage ausgerüstet, die ein videogestütztes Debriefing nach den Übungs-Szenarien ermöglicht und so die Zusammenarbeit und Kommunikation eines Behandlungsteams in Notfallsituationen verbessern soll. Mit einer mobilen Audio-Video-Ausrüstung werden Simulationen auch als „inSitu-Training“ oder Inhouse-Schulung vor Ort zum Leben erweckt - im OP, auf der Intensivstation, im Schockraum oder im Rettungswagen. Der Leitgedanke bei unseren Fortbildungskonzepten ist das Trainieren von Notfall-
Simulationen unter Bedingungen der Nähe zur klinischen Realität. So gilt das Zentrum als praktische Komponente eines gelebten Qualitäts- und Risikomanagements.