Mittwoch, 17.03.2021

Neues Versorgungsangebot für Krebspatienten:Integrative Onkologie

Das St. Franziskus-Hospital Münster bietet Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen ein neues Versorgungsangebot: Mit der Tagesklinik Integrative Onkologie unter der Leitung von Dr. med. Barbara Wilm wird die konventionelle Krebstherapie um komplementärmedizinische Methoden erweitert. Zunächst wird das tagesklinische Programm Patientinnen angeboten, die an Brustkrebs erkrankt sind und sich in onkologischer Therapie befinden. Perspektivisch wird es auch auf andere Patienten- bzw. Diagnosegruppen ausgeweitet.

Dr. Barbara Wilm, Leiterin der neuen Tagesklinik für Integrative Onkologie im St. Franziskus-Hospital, akupunktiert eine Patientin.

Zum neuen Angebot der Tagesklinik für Integrative Onkologie im St. Franziskus-Hospital gehören naturheilkundliche Verfahren wie z.B. Wickelauflagen.

Ziel der neuen integrativen Versorgung ist es, die Selbstfürsorge der Patientinnen zu steigern und zu professionalisieren, um die körperlichen und seelischen Kräfte zu stärken. Das St. Franziskus-Hospital Münster kommt mit der Tagesklinik Integrative Onkologie dem Wunsch vieler Krebspatientinnen nach, selbst etwas tun zu wollen, um ihre Gesundheit zu fördern und möglicherweise auftretende Nebenwirkungen der Chemotherapie zu reduzieren. Das Konzept der ganzheitlichen Tagesklinik basiert auf den Erfahrungen der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen Mitte unter der Leitung von Professor Dr. med. Gustav J. Dobos, welche in dem Bereich schon seit Jahrzehnten erfolgreich tätig ist. Durch die enge Kooperation zwischen dem St. Franziskus-Hospital Münster und den Kliniken Essen Mitte ist die wissenschaftliche Begleitung der neuen integrativen Versorgung gewährleistet. 

Das umfangreiche Therapieangebot und die neuen Räumlichkeiten der Tagesklinik wurden bereits im vergangenen Jahr eingerichtet. Corona bedingt verlief der Start anders als geplant: „Wir hätten gerne deutlich mehr Patientinnen in die Tagesklinik aufgenommen. Leider können wir aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen weiterhin nur ein sehr eingeschränktes Angebot zur Verfügung stellen“, so Annika Wolter, Geschäftsführerin des St. Franziskus-Hospitals. „Die Patientinnen, die bisher teilnehmen konnten, haben sehr von der therapeutischen Begleitung profitiert und diese positiv bewertet“, ergänzt Dr. Barbara Wilm. Jede Gruppe besteht maximal aus zehn Teilnehmerinnen und geht über elf Wochen – jeweils für sechs Stunden an einem festen Wochentag. „Ich bin sehr dankbar, dass ich an dem Angebot teilnehmen konnte. Die anderen Frauen und ich wurden dort rundum umsorgt und wir haben uns gegenseitig unterstützt. Ich hatte an den Tagen in der Tagesklinik Zeit, Kraft zu schöpfen und mir selbst etwas Gutes zu tun“, beschreibt Brustkrebspatientin Mareike Witte die Vorteile der integrativen Onkologie.

In der Tagesklinik werden wissenschaftlich erforschte Methoden aus der Mind-Body-Medizin angewandt, welche achtsamkeitsbasiert aus den Bereichen Bewegung, Entspannung und Ernährung stammen. Ergänzt wird das Versorgungsangebot durch naturheilkundliche Anwendungen wie Aromatherapie, Wickelauflagen und Akupunktur sowie durch eine Beratung zu Naturheilmitteln. Durchgeführt werden die Angebote von einem kompetenten Team aus Ärztinnen, verschiedenen Pflegeexperten und einer Diätassistentin.

Die Aufnahme in die Tagesklinik erfolgt über eine Einweisung durch den behandelnden Haus- oder Facharzt. Die Kosten werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen.
Interessierte Patientinnen und Patienten erhalten weitere Informationen unter

www.sfh-muenster.de/integrative-onkologie