Donnerstag, 17.09.2020

St. Franziskus-Hospital ist auf Evakuierung am 20. September 2020 gut vorbereitet

Das St. Franziskus-Hospital hat sich umfangreich auf die Groß-Evakuierung am kommenden Sonntag, 20. September 2020 vorbereitet. Hierfür wurde ein Krisenstab eingerichtet, der sich eng mit dem Krisenstab der Stadt Münster abstimmt. Die Patientensicherheit und der Schutz der Mitarbeitenden haben dabei oberste Priorität.

v.l.: Prof. Dr. Christoph Bremer, Ärztlicher Direktor, Annika Wolter, Geschäftsführerin und Leonhard Decker, Pflegedirektor,

Nach einer Risikobewertung und Sicherheitsanalyse durch einen externen Sachverständigen wurden sichere Bereiche des Krankenhauses festgelegt. Demnach muss nur ein Teil des Hospitals geräumt werden und so bleibt unter anderem den Patientinnen und Patienten der besonders sensiblen Bereiche wie der Erwachsenen-Intensivstation und Frühchen-Station eine Verlegung erspart. Operationen und Untersuchungen wurden so geplant, dass der Großteil der Patientinnen und Patienten entlassen wurden, bzw. noch entlassen werden. Noch verbleibende Patientinnen und Patienten werden auf die Stationen der sicheren Bereiche verlegt. Voraussichtlich werden 180 Patienten auf zehn Stationen verbleiben. Aktuell ist geplant, dass 20 kardiologische Patienten in das Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup verlegt werden. Der Transport findet in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst der Feuerwehr am Samstagmittag statt. Im Herz-Jesu-Krankenhaus werden diese Patienten durch das Personal des St. Franziskus-Hospitals versorgt. Die Rückverlegungen beginnen direkt nach der Entschärfung der Kampfmittel am Sonntagabend.

"Eine Evakuierung hatte ich mir natürlich nicht als erstes Großprojekt in meinem neuen Job vorgestellt, kann aber gut auf meine Erfahrungen aus Köln zurückgreifen", so Annika Wolter. Sie ist im August als weitere Geschäftsführerin des Hospitals gestartet und hat somit als Mitglied des Krisenstabes Personen, Abläufe und Strukturen des Krankenhauses in kürzester Zeit intensiv kennengelernt. "Die Sicherheit der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten sowie unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität. Wir haben die Vorplanung so vorgenommen, dass alle planbaren größeren Eingriffe und Operationen in dieser Woche - sofern möglich - nicht stattfinden, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verlegt wurden", erklärte Prof. Dr. Christoph Bremer, Ärztlicher Direktor des Hospitals.

Das umfangreiche Evakuierungskonzept stellt für alle Bereiche des Hospitals eine große Herausforderung dar und erfordert höchste Flexibilität von den Mitarbeitenden. So arbeiten am Evakuierungswochenende auf den als sicher eingestuften Stationen bis zu drei verschiedene Fachdisziplinen auf einem Stationsflur zusammen. Außerdem sind Anpassungen der Dienstpläne mit zum Teil deutlich längeren Arbeitszeiten notwendig, da während der Evakuierung auch das Klinikpersonal die Straßensperrungen nicht passieren darf. Ebenso sind viele logistische Hürden zu meistern. So müssen zum Beispiel alle Mahlzeiten der Patienten am Sonntag bereits am frühen Morgen zubereitet, gekühlt und unter Beachtung der Hygieneauflagen auf die Stationen gebracht werden, da die Hauptküche als "unsicher" eingestuft wurde. Mit Beginn der Entschärfungen darf sie nicht mehr betreten werden. Auch alle notwendigen Medikamente und Medizingeräte müssen entsprechend der Patientenverlegungen zwischen den Stationen mittransportiert werden. Direkt nach Ende der Entschärfung werden die Patienten wieder auf ihre ursprünglichen Stationen verlegt. Ab Sonntagabend wird der normale Krankenhausbetrieb wieder aufgenommen.

Für Externe ergeben sich folgende Auswirkungen:

  • Die Zentrale Notaufnahme des Hospitals wird ab Freitag, 18. September 2020 18 Uhr, nicht mehr vom Rettungsdienst angefahren. Auch die pädiatrische Notaufnahme der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Entschärfungsmaßnahme geschlossen.
  • Der Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigung steht am 19. und 20. September 2020 nur in der Raphaelsklinik zur Verfügung.
  • Schwangere können bis einschließlich Donnerstag, 17. September 2020 stationär im St. Franziskus-Hospital entbinden. Ambulante Geburten sind auch noch am Freitag, 18. September 2020 möglich.
  • Besuche sind am Evakuierungstag ausgeschlossen. Sie sind vorrausichtlich ab Montagnachmittag wieder möglich (Änderungen vorbehalten).