Donnerstag, 17.12.2020

"Weihnachen wird unser Highlight"

Familie Karth freut sich in diesem Jahr besonders auf die Feiertage

Familie Karth ist seit dem 3. November 2020 zu fünft: Mit Baby Hannes kam an diesem Tag der dritte Sohn im St. Franziskus-Hospital Münster zur Welt. Doch anders als bei den großen Brüdern Maximilian (4,5) und Fiete (1,5) hatte Mutter Kerstin eine schwierige Schwangerschaft und der Kleine wurde rund acht Wochen zu früh geboren.

Baby Hannes fühlt sich bei Mama Kerstin und Papa Tobias Karth (vorne) sehr wohl. Das Team aus Pflegekräften und Ärzten, hier vertreten von Stefanie Görzen aus dem Pflegeteam (links) und Chefarzt Dr. Thomas Frank (rechts), hat Hannes in den letzten Wochen auf der Intensivstation für Frühgeborene und kranke Neugeborene betreut.

So verbrachte er die erste Zeit auf der Frühchenstation. Wegen der aktuellen Besuchsbeschränkungen konnten seine Geschwister ihn noch nicht kennen lernen. Auch die Mutter ist seit Wochen bei Hannes und nur sporadisch zu Hause in Lüdinghausen. Doch in diesen Tagen stand die Entlassung an und die Familie war sich einig: „Weihnachten wird in diesem Jahr unser Highlight.“

In der 29. Schwangerschaftswoche wurde bei Kerstin Karth eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt. Rund eineinhalb Wochen wurde sie stationär behandelt, nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause musste sie wieder zurück ins St. Franziskus-Hospital: Der Zustand von Mutter und Kind war wieder schlechter geworden. „Vor allem mein hoher Blutdruck hat den Ärzten Sorge bereitet, auch dem Baby ging es nicht gut“, erzählt die 34-Jährige. Als die Werte des Kleinen sich dann rapide verschlechterten, wurde der Kaiserschnitt angesetzt.

Hannes wog bei der Geburt 1.380 Gramm und war 38 cm groß. „Zu Beginn waren wir mit dem Zustand des Kleinen sehr zufrieden. Er wurde im Inkubator behandelt und atmete mit Unterstützung selbstständig. Nach wenigen Tagen musste zur Entlastung eine Gefäßbrücke zwischen Lungen- und Körperkreislauf medikamentös geschlossen werden, die offengeblieben war. Seither gedeiht er prächtig“, freut sich Dr. Thomas Frank, Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin.

„Den ersten Anblick unseres Babys mit Atemmaske und Überwachungstechnik werde ich nie vergessen“, so Vater Tobias Karth. Beeindruckt waren die Eltern von der Arbeit des Teams auf der Frühchenstation. Mutter Kerstin Karth: „Meine größte Angst war es, meinen kleinen Sohn allein zurückzulassen, wenn ich am Abend in mein Wohnheimzimmer am Hospital gehen oder auch mal nach Hause fahren wollte. Doch das Loslassen wurde mir leichtgemacht und ich konnte mit Ruhe die Zeit mit den größeren Söhnen genießen.“ Gewünscht hätten sich die Karths, dass es auf der Station mehr Raum für die Eltern gegeben hätte, um in der schwierigen Zeit Rückzugs- und Gesprächsmöglichkeiten zu haben.