Operative Therapie
Die Operation ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Brusterkrankungen und häufig der erste Schritt nach der Diagnosestellung. Im Brustzentrum des St. Franziskus-Hospitals Münster bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum moderner Brustoperationen. Vor jeder Operation beraten wir Sie ausführlich, klären alle Fragen und planen gemeinsam mit Ihnen das optimale Vorgehen.
Unsere Operationsverfahren im Überblick:
- Brusterhaltende Operation
Die brusterhaltende Operation mit häufig schonender Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle (Sentinel- oder Wächterlymphknoten-Methode genannt) ist heute die Standardoperation geworden und kann bei 60 - 70% aller Frauen durchgeführt werden. Wichtigstes Ziel ist es, den Tumor mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu entfernen.
Plastisch Chirurgische Operationstechniken helfen, die Form der betroffenen Brust und die Symmetrie beider Brüste zu erhalten.
- Mastektomie (Brustentfernung):
In bestimmten Fällen ist eine vollständige Entfernung der Brust notwendig. Wir beraten Sie ausführlich zu den Möglichkeiten eines sofortigen oder späteren Brustwiederaufbaus.
- Onkoplastische und rekonstruktive Verfahren:
Durch die Kombination von Tumorentfernung und plastisch-ästhetischen Techniken erzielen wir ein bestmögliches kosmetisches Ergebnis – auch bei größeren Tumoren oder ungünstiger Lage.
In besonderen Situationen kann es sinnvoll sein, zur Tumorverkleinerung bereits vor der Operation eine Chemotherapie (primäre oder präoperative oder neoadjuvante Chemotherapie genannt) durchzuführen. Durch diese Umstellung der Reihenfolge der Therapie kann die Häufigkeit der brusterhaltenden Operation gesteigert werden. Ein solches Vorgehen bedeutet keinen Nachteil für die betroffene Frau.
Lesen Sie mehr unter dem Punkt Chemotherapie
- Operationen bei gutartigen Brusterkrankungen:
Auch gutartige Veränderungen wie Zysten, Fibroadenome oder Papillome werden bei uns schonend entfernt.
- Operationen bei Männern (Gynäkomastie):
Bei einer Vergrößerung der männlichen Brustdrüse bieten wir spezialisierte Eingriffe zur Entfernung des überschüssigen Gewebes an.
Operative Therapie: Lymphknoten
Ein Brustkrebstumor ist prinzipiell in der Lage, in den Körper zu streuen. Diese Streuung, auch Metastasierung genannt, kann über den Blutweg und über den Lymphabflussweg erfolgen. Der Lymphabfluss der Brust verläuft in die Achselhöhle, in der ein Netz oder Geflecht von Lymphknoten liegt.
Um eine Information über den Befall der Lymphknoten zu erhalten, müssen diese entfernt und vom Pathologen untersucht werden. Eine Anzahl von mindestens 10 Lymphknoten soll aus der Achselhöhle operativ entfernt werden, um eine repräsentative Aussage machen zu können.
Wächterlymphknoten-Methode oder Sentinel Node Biopsie
Zur Operation einer Brustkrebserkrankung gehört die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle. Es soll hierbei eine repräsentative Zahl von mindestens 10 Lymphknoten entfernt werden.
Mit der Wächterlymphknoten-Methode steht heute eine moderne und schonende Methode der Lymphknotenentfernung zur Verfügung.
Durch eine Markierung mit einem Farbstoff und/oder einer radioaktiven Substanz (Technetium 99) gelingt es, den ersten Lymphknoten, der den Lymphabfluss aus der Brust aufnimmt, zu lokalisieren. Gezielt wird dieser Lymphknoten aufgesucht und isoliert operativ entfernt.
Die Wächterlymphknoten-Methode kann immer angewandt werden, wenn sich bei der Tast- und Ultraschalluntersuchung keine auffälligen Lymphknoten in der Achselhöhle zeigen.
Bei kleinen Tumoren bis 2 cm Größe sollen heute mindestens 80% der betroffenen Frauen mit der Wächterlymphknoten-Methode operiert werden.